Bericht
Vor einigen Wochen wurde nach einem Training die Idee geboren, anstelle einer „normalen“ Sommerwanderung eine Biergartenwanderung in Aschaffenburg durchzuführen. Aschaffenburg hat natürlich mehr zu bieten, als Biergärten. Aber wir fühlen uns nun einmal von Biergärten mehr angezogen, als von Museen. Und da es in Aschaffenburg eine Vielzahl von schönen Biergärten gibt, wurde am 26.08.2023 die Idee einer Biergartenwanderung in die Tat umgesetzt.
Am Mittwoch wurde noch darüber geredet, was zu tun wäre, wenn das Wetter nicht mitspielen würde. Es wurde schnell festgelegt, dass die Wanderung auf jeden Fall durchgeführt werden würde. Denn Aschaffenburg weist die höchste Dichte an Kneipen in ganz Bayern auf. Daher würden wir bei Regen aus der Biergartenwanderung einfach eine Kneipenwanderung machen. In solchen Sachen sind wir sehr flexibel.
Die Bedenken vom Mittwoch waren zum Glück umsonst. Nachdem es in der Nacht noch heftig gewittert hatte, war das Wetter an diesem Samstag nämlich ideal: Sonne/Wolken Mix, trocken und angenehme Temperaturen.
Folgende Wanderer trafen sich in Wiebelsbach am Bahnhof:
Harald, Heiko, Horst, Hubert, Ingmar, Jacky, Klaus, Martin, Stefan F. und Timo W. Am Bahnhof in Aschaffenburg stieß dann noch unser früherer Torwart Werner Winter zu der Wandergruppe hinzu.
Da wir in der jüngsten Vergangenheit mit der Bahn durch Zug-Ausfälle und Verspätungen schon oft schlechte Erfahrungen gemacht haben, muss hier positiv erwähnt werden, dass an diesem Tag alles perfekt geklappt hat. Sowohl auf der Hinreise, als auch auf der Heimreise. Es gab weder Zug-Ausfälle noch Verspätungen.
Wie immer gab es am Bahnhof Wiebelsbach ein Starter-Bier bzw. Starter-Radler. Diese Getränke wurden von Timo W. spendiert. Quasi als Einstand, denn es war die erste Wanderung, an der er teilgenommen hat. Hierfür vielen Dank.
Angekommen in Aschaffenburg wurde natürlich sofort der erste Biergarten angesteuert. Wie ursprünglich geplant mussten wir nur kurz laufen, bis wir am Main-Biergarten ankamen (zu dieser ursprünglichen Planung und den im Gegensatz dazu stehenden Tatsachen gleich noch mehr). Wir liefen durch das Stadttor am Schloss und hatten einen schönen Blick auf den Main. Martin sicherte sich den ersten Platz in der Pinkelwertung. Er bog gleich nach dem Stadttor ab und pinkelte an die Burgmauer. Allerdings hatte er übersehen, dass oben auf der Mauer zwei Damen standen und die schöne Aussicht auf den Main genossen. Sie hatten dann nicht nur eine schöne Aussicht auf den Main, sondern auch auf den großen und den kleinen Martin. Das alles hatte ihnen aber scheinbar gefallen, denn sie reagierten äußerst positiv auf dieses unerwartete Erlebnis und feuerten Martin an.
Wie der Name Main-Biergarten schon aussagt, liegt er direkt am Main-Ufer und wir konnten von unserem Tisch aus das bunte Treiben auf dem Main beobachten. Da war allerhand los. Vor allen Dingen fielen uns zwei Flöße auf. Auf diesen Flößen standen kleine Hütten und auch ein Klohäuschen war zu sehen. Die Leute darauf waren schwer am Feiern und winkten uns zu. Diese Flöße sahen wirklich sehr schnuckelig aus und es macht bestimmt riesen Spaß, damit auf dem Main zu schippern.
Bevor wir zur nächsten Etappe aufbrachen, wurden die weiteren Plätze der obligatorischen Pinkelwertung vergeben: Platz 2 teilten sich Harald und Horst, Platz 3 ging an Stefan F. Diese Herren gingen aber nicht zum Pinkeln an die Burgmauer, sondern ins WC des Biergartens. Dort gab es keine weiblichen Zuschauer.
Nun, wie bereits erwähnt, zurück zu der ursprünglichen Planung. Da es eine Biergartenwanderung der kurzen Wege werden sollte, wurde der Biergarten im Park Schönbusch gestrichen. Denn dieser Biergarten liegt 2,4km vom Stadtzentrum entfernt. Ohne den Chef-Biergarten-Reiseleiter Horst zu informieren, hat unser Co-Biergarten-Reiseleiter Stefan auf Wunsch von Harald den Park Schönbusch wieder in die Route aufgenommen. Und bevor es überhaupt einer gemerkt hat, befanden wir uns schon auf dem Weg dorthin. Die Leipzig-Teilnehmer wurden sofort an die kurzen Wege von Leipzig erinnert, die das Wort „kurz“ auch nicht verdient hatten.
Da wir aber noch relativ fit sind, fügten wir uns alle dieser Entscheidung und marschierten stramm Richtung Park Schönbusch los. Zumal dort ja kühles Bier und Essen auf uns warteten. Auf der halben Strecke kam es dann fast zu einer Meuterei. Die Wanderer wollten ein Heilwasser trinken. Jacky hatte aber keines dabei. Er erklärte das damit, dass laut ursprünglicher Planung in der Stadt ein Biergarten nach dem anderen angesteuert werden sollte, dadurch keine langen Wege zu erwarten waren und es somit keine Möglichkeit für eine Heilwasser-Pause geben würde. Diese Argumente ließen die Wanderer aber nicht gelten und machten fortan den armen Jacky regelmäßig nieder.
Die Laune wurde besser, als auf einmal aus dem Rucksack von Heiko Musik ertönte. Das machte die Lauferei doch etwas angenehmer und sorge für Abwechslung. Denn der Weg bot definitiv wenig Abwechslung – es ging immer nur stur geradeaus. Eine typische Linden-Allee. Wir stellten dann fest, dass dieser Weg ein Teil des Wanderweges „Franken-Hessen-Kurpfalzweg“ ist, mit Start in Aschaffenburg und Ziel in Speyer. Er ist gekennzeichnet durch ein rotes Kreuz, ist 149km lang und führt auch nach ca. 40km durch Hassenroth. Wir wollten jedoch nicht nach Hassenroth, sondern nur schnell den Park Schönbusch erreichen. Denn durch das fehlende Heilwasser waren wir doch erheblich geschwächt und brauchten unbedingt Stärkung durch flüssige und feste Nahrung.
Der Park Schönbusch ist eine sehr schöne Anlage. Es gab gutes Bier und auch das Essen war, trotz der Massenabfertigung, sehr ansprechend. So gestärkt konnten wir die nächste Etappe in Angriff nehmen. Der Rückweg ins Zentrum von Aschaffenburg entsprach genau dem Hinweg: 2,4km gerade aus, Abwechslung durch Musik aus Heikos Rucksack, Niedermachung von Jacky wegen des fehlenden Heilwassers.
Wieder in Aschaffenburg angekommen, steuerten wir das Lokal „Schlappeseppel“ an. Das hat keinen echten Biergarten, sondern lediglich Sitzgelegenheiten auch draußen. Leider gab es vor dem Lokal keinen Platz mehr für uns, und so mussten wir in den Hinterhof ausweichen. Das lag bestimmt auch daran, dass in Aschaffenburg das Stadtfest gefeiert wurde und daher in der ganzen Stadt viel Betrieb war. Dort saßen wir nicht gerade bequem und es gab für die alten Augen wenig zu sehen. Lediglich die Bedienung war sehr hübsch und nett. Daher nahmen wir ein zweites Getränk zu uns. Aber das reichte dann auch. Wir wollten wieder raus und das tolle Wetter in einem echten Biergarten genießen.
Wir steuerten auf direktem Weg den Biergarten des Wirtshauses „Hofgarten“ an. Hier handelt es sich wirklich um einen schönen Biergarten, wie man ihn sich so vorstellt. Idyllisch und gemütlich. Und auch hier wurden wir von einem hübschen und netten Mädchen bedient. Es ist halt doch ein Unterschied, ob man von einem netten Mädchen bedient wird, oder von einem schlecht gelaunten Kellner. Essen und Getränke waren sehr gut. Wir blieben daher in diesem Biergarten sitzen, bis es Zeit war, zum Bahnhof aufzubrechen.
Wie schon gesagt, auch die Rückfahrt mit der Bahn verlief wieder ohne Probleme. Und so kamen wir wohlbehalten in Wiebelsbach an. Zu bemerken ist noch, dass wir auf der Hinfahrt überhaupt nicht kontrolliert wurden, und der Zugbegleiter auf der Rückfahrt sagte: „Die Fahrkarten will ich gar nicht sehen“.
Einer hat an diesem Tag aber besonders gelitten: Stefan F. Nicht nur, dass auch er das Heilwasser vermisste. Vielmehr lag es daran, dass er bei keiner unserer Stationen eine „Heiße Schokolade“ erhielt. Obwohl er immer mehrmals nachfragte. Man hatte manchmal das Gefühl, dass er gewisse Entzugserscheinungen zeigte. Wir gehen davon aus, dass er sich daheim mit diesem Süßgetränk beglückt hat, um wieder ein einigermaßen normales Level zu erreichen.
Es war wieder eine absolut gelungene Unternehmung unserer SG HKT, die allen Teilnehmern riesen Spaß gemacht hat. Es wurde viel gelacht, gut gegessen und gut getrunken. Zudem gab es keine Verluste und keine Ausfälle.
Vielen Dank an den Chef-Reiseleiter Horst und den Co-Reiseleiter Stefan, die uns zielsicher durch Aschaffenburg geführt haben. Und nach den vielen Schmähungen, die er über sich übergehen lassen musste, wird es Jacky sicher nicht wagen, bei einer Wanderung wieder ohne Heilwasser zu erscheinen.
Wir freuen uns auf die nächste Wanderung.
Wanderer
Harald, Heiko, Horst, Hubert, Ingmar, Jacky, Klaus, Martin, Stefan F. und Timo W. Am Bahnhof in Aschaffenburg stieß dann noch unser früherer Torwart Werner Winter zu der Wandergruppe hinzu.